3D-Digitalisierung der neu entdeckten Bunker im Steinbruch des Konzentrationslagers Buchenwald
Bereits seit 1993 gab es Spekulationen um »geheime SS-Depots« auf dem Gelände des ehemaligen Steinbruches der KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Ein Luftbild der Alliierten Aufklärer vom Februar 1945 befeuerte die Diskussion um den Zweck der dort ersichtlichen Baumaßnahmen und ermöglichte die präzise Lokalisierung der vermuteten Bunker.
Auf Initiative des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) wurden bis zum 16. Oktober 2019 Untersuchungen durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen (TLDA) und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora durchgeführt.
»Ziel der Grabung war es, weitere Erkenntnisse über bauliche Anlagen des NS-Konzentrationslagers Buchenwald zu gewinnen und damit das Wissen um die Geschichte dieses Ortes weiter zu vervollständigen.« (Quelle: mdr)
Drei Bunker, welche vermutlich als Luftschutzbunker dienen sollten, wurden entdeckt und umfassend untersucht. Nach Abschluss der Grabungen wurden die Bunker aus Sicherheitsgründen wieder verschlossen – sehr wahrscheinlich für unbestimmte Zeit.
digitus.art wurde mit der 3D-Digitalisierung des Steinbruches und der gefundenen Bunker beauftragt, um den neuen Kenntnisstand zu dokumentieren, zu archivieren und digital zugänglich zu machen. Neben der Konservierung der Fundstücke aus den Bunkern wird somit ein vollständiges Bild der unterirdischen Depots und des Steinbruchs entstehen.
Für die Erstellung der 3D-Visualisierung werden nun ca. 6.500 Aufnahmen digital ausgewertet und verarbeitet, die mit hochauflösenden Spezial-Kameras und mehreren Drohnen während der Grabungen entstanden. Als Resultat wird ein interaktives 3D-Modell entstehen, dass eine virtuelle Begehung der Grabungsstätte ermöglicht.
Fotos: digitus.art / Candy Welz