Virtuell durch Goethes Arbeitszimmer
UNESCO-Weltkulturerbe Goethe-Nationalmuseum am Frauenplan in Weimar
Einer der faszinierendsten Räume wird auf innovative Weise neu erlebbar: Goethes Arbeitszimmer als immersive Medienstation »Goethe-Apparat« am historischen Wohnort in Weimar.
Das Arbeitszimmer vereint alle Schwerpunkte Goethes Schaffens – von der Literatur über die Naturwissenschaften bis hin zu seinen grafischen Sammlungen und Zeichnungen. Ein Raum, den Goethe selbst über 40 Jahre genutzt und immer wieder für seine Bedürfnisse umgestaltet, umgeräumt und verändert hat.
Der »Goethe-Apparat« ist das neue »Werkzeug« für Besucher*innen, um die Arbeitswelt Goethes, aber auch die Zeitschichten des musealen Raumes spielerisch zu erkunden. Ein besonderes Highlight des interaktiven 3D-Visualisierungs-»Apparates« ist der Zeichentisch aus Goethes Besitz. Dieser ist mit all seinen Funktionen und Schubfächern virtuell bedienbar. Auf einer hochauflösenden LED Curved Video-Wall, welche aktuell europaweit einzigartig ist, werden die 3D-Modelle visuell ansprechend und mit mannigfaltigen Interaktionsmöglichkeiten übertragen.
Die Eröffnung findet am 1. April 2023 von 16.30 bis 18 Uhr statt.
Wie der »Goethe-Apparat« entstand
Bereits im Sommer 2021 begannen wir gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar mit der Digitalisierung des Raumes und der mobiliaren Ausstattung im Wohnhaus Goethes. Ziel des Projektes war, aus den gewonnenen Daten eine interaktive 3D-Visualisierung und virtuell begehbare, immersive Simulation zu erstellen.
Mit verschiedenen 3D-Scan-Verfahren wurden Rohdaten in höchst möglicher Auflösung gewonnen. Die digital erfassten Objektgeometrien mit ihren individuellen Oberflächenbeschaffenheiten und optisch-physikalischen Eigenschaften konnten anschließend originalgetreu zu fotorealistischen 3D-Modellen vereint werden. Dabei wurde bewusst auf den Erhalt der ursprünglichen Form geachtet. Durch die Archivierung der Rohdaten und der 3D-Scans wird der Raum und das Mobiliar langfristig für die Nachwelt bis ins kleinste Detail digital konserviert.
Aus über 20.000 Fotos, verschiedenen 3D-Scans (Fotogrammmetrie, Laserscan, Streiflichtscan, CT) und in über 3.500 Arbeitsstunden entstand die interaktive 3D-Simulation. Allein Goethes Zeichentisch setzt sich aus 20 beweglichen Einzelobjekten zusammen. Das auf den ersten Blick eher unscheinbare Möbelstück vermittelt in der Anwendung spielerisch einen tieferen Einblick in die Arbeits- und Denkweise Goethes. Auch 12 Kleinobjekte wurden digitalisiert, die vom Betrachter einzeln erforscht werden können.
Im Prozess setzten wir nicht nur großen Aufwand in die visuelle Qualität der Darstellung. Auch in der Programmierung der Anwendung wurde auf innovative Interaktionsmöglichkeiten gesetzt: so können beispielsweise – an den Händen befestigte – Controller verwendet werden, um Schubladen zu öffnen und nach virtuellen Gegenständen (Kleinobjekte) zu greifen, um sie zu betrachten und näher zu erforschen. Und selbst das Wetter in Goethes Garten vor dem Fenster passt sich der aktuellen Jahreszeit an.
Beteiligte Produkte
Ein Großteil unserer Projekte sind individuell für die Kunden zugeschnittene Lösungen, die sich aus der Kombination unserer Produkte zusammensetzen. An diesem Projekt sind Komponenten aus den folgenden Produkten beteiligt, über deren Eigenschaften Sie sich hier im Detail informieren können: